Im Simulator zum „Einsatzort“

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In Bur­ge­brach trai­nie­ren Feu­er­wehr­leu­te „Son­der­si­gnal-Fahr­ten“. Sie ler­nen dabei, bes­ser mit Stress­si­tua­tio­nen umzu­ge­hen und Fahr­stra­te­gien anzu­wen­den.

In Deutsch­land ver­un­glü­cken täg­lich zehn Son­der­ein­satz­fahr­zeu­ge, die mit Blau­licht und Mar­tins­horn unter­wegs sind. Die Aus­wer­tung von Sta­tis­ti­ken hat erge­ben, dass die Fah­rer einem vier­fach höhe­ren Risi­ko aus­ge­setzt sind, in einen Unfall mit töd­li­chem Aus­gang ver­wi­ckelt zu wer­den, als bei einer „nor­ma­len“ Auto­fahrt. Bei einem Unfall mit Schwer­ver­letz­ten steigt das Risi­ko auf das acht­fa­che, bei Sach­schä­den auf das sieb­zehn­fa­che.

Der Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Bay­ern bie­tet vor die­sem Hin­ter­grund in Koope­ra­ti­on mit dem Staats­mi­nis­te­ri­um des Inne­ren und der Ver­si­che­rungs­kam­mer Bay­ern seit Janu­ar 2013 und noch bis Ende 2016 den Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren kos­ten­los einen mobi­len Son­der­si­gnal-Fahrt-Trai­ner (SFT) an. Bis heu­te steht das Equip­ment in Bur­ge­brach. Trai­niert wird auch am Fei­er­tag, „Vater­tag“ hin oder her: 27 Weh­ren aus dem Land­kreis haben sich für das Trai­ning ange­mel­det.

„75 Pro­zent aller Unfäl­le pas­sie­ren bei der Anfahrt zum Ein­satz­ort“, so Trai­ne­rin Nico­le Speet­zen, die mit Fah­rer­ka­bi­ne, Com­pu­tern, Bild­schir­men und Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung unter dem Arm durch Bay­ern tourt. „Sie pas­sie­ren dann, wenn das Adre­na­lin hoch­ge­pumpt ist bis unter die Augen­brau­en.“

Das Ver­hal­ten und die Ver­ar­bei­tung von Stress­si­tua­tio­nen, zum Bei­spiel bei Unfäl­len, und die Ent­wick­lung von Fahr­stra­te­gien gehö­ren zu den wesent­li­chen Inhal­ten des Kurz­lehr­gangs, und dar­über hin­aus auch das Wis­sen um die recht­li­chen Grund­la­gen. Nach der theo­re­ti­schen Ein­füh­rung über die Anwen­dung von Son­der- und Wege­rech­ten kommt die Pra­xis. Nico­le Speet­zen bit­tet die Teil­neh­mer ins Cock­pit — in Ein­satz­klei­dung, jedoch ohne Helm — der Fah­rer­sitz hat kei­ne Kopf­stüt­ze. Genau­so lebens­echt sind auch die simu­lier­ten Ein­satz­fahr­ten.

Quel­le: Text und Bild, Die­ter Grams, infranken.de